Ehemalige aus dem Jugendhilfesystem unterstützen minderjährige Geflüchtete

Nach der Flucht in einem neuen Land Fuß zu fassen, ist alles andere als leicht. Doch viele, die 2015 nach Bremen kamen, haben es geschafft. Junge Menschen, die 2015 als unbegleitete minderjährige Geflüchtete kamen und in Borgfeld in einer Turnhalle untergebracht waren, sind heute erfolgreich in Ausbildung, Studium oder Beruf. Einige von ihnen unterstützen außerdem Jugendliche, die derzeit in einer von der AWO Bremen betreuten Notunterkunft wohnen. Hier ist auch der Verein Fluchtraum e.V. als Kooperationspartner unterstützend beteiligt.

Die AWO Bremen betreut seit Oktober 2022 innerhalb des Jugendhilfesystems 40 Jugendliche in einer Notaufnahmeeinrichtung in der Alfred-Faust-Straße. Viele der jungen Menschen kommen aus Afghanistan, Syrien oder Nord-Afrika. Um ihnen das Ankommen zu erleichtern und sie bei der Integration zu unterstützen, kommen sechs junge Männer, die selber vor einigen Jahren in der gleichen Situation waren, regelmäßig am Wochenende als Mini-Jobber in die Unterkunft. Sie übersetzen, sind Ansprechpartner bei Problemen oder Fragen, geben wichtige Hinweise für die Neuankömmlinge oder organisieren Freizeitaktivitäten. „Ich möchte gerne etwas zurückgeben, weil ich damals auch viel Unterstützung erfahren habe“, sagt der 23-jährige Shahab aus Afghanistan. Der Student weiß aus eigener Erfahrung, was die minderjährigen Geflüchteten bewegt und ist froh, wenn er ihnen mit Rat und Tat zur Seite stehen kann.

So wie Shahab kommen noch weitere junge Männer in die Unterkunft, um zu helfen. Sie alle haben in kürzester Zeit Deutsch gelernt und weisen eine erfolgreiche Bildungskarriere auf. „Die jungen Männer sind in dieser Situation sehr wertvolle Mitarbeiter für uns, die eine großartige Arbeit leisten“, sagt Detlev Busche, Projektleiter in der Notaufnahmeeinrichtung und zweiter Vorstand von Fluchtraum e.V.

Auch wenn die Notaufnahmeeinrichtung keine ideale Einrichtung für junge Menschen ist, so läuft das Projekt hier gut, sagt Detlev Busche. Dass die AWO Bremen in dieser Notsituation eingesprungen ist und die Betreuung hier übernommen hat, findet er sehr lobenswert.

Als Kooperationspartner unterstützt der Verein Fluchtraum bei der Netzwerkarbeit und der Suche nach Ehrenamtlichen, die sich engagieren wollen.

Über die AWO Bremen:
In Bremen ist die AWO auf allen Feldern der Sozialen Arbeit aktiv und unterstützt Menschen, ihr Leben eigenverantwortlich zu gestalten: Ob in der sozialen Arbeit mit Kindern, Jugendlichen, Familien und Frauen, beim Service und der Pflege für ältere Menschen, mit psychosozialen Hilfen für Menschen mit unterschiedlichen Beeinträchtigungen oder der Betreuung und Beratung in den Bereichen Asyl und Migration.

Über Fluchtraum Bremen e.V.:
Fluchtraum Bremen e.V. setzt sich seit 2004 für bessere Perspektiven von jungen Menschen mit Fluchterfahrung ein und unterstützt, begleitet und berät junge Menschen mit Fluchterfahrung und ihre Begleiter*innen.